Sträucher und (Einzel-)Bäume
Die Hecken mit Sträuchern und die Bäume
Die Hecken mit einheimischen Sträuchern und den (Einzel-) Bäume im «Biotop Am Stausee», bestehen teilweise seit über 40 Jahren und es hat sich darin und drum herum viel getan.
Ein kleiner Blick zurück in die Geschichte, zeigt den Verlauf dieses wertvollen Lebensraums für eine Vielzahl einheimischer Tier- und Pflanzenarten.
Zur Entstehung der Hecken mit Sträuchern und Bäumen seit 1983
Nachdem der Teich mit den Umgebungsarbeiten erledigt war, hat man angefangen verschiedene einheimische Sträucher, Bäume zu pflanzen. Dazu brauchte es wieder die fleissigen Hände vieler Freiwilligen und die Zusammenarbeit mit dem Quartierverein Birsfelden (Gründung, aus der „Aktion 1550“ für den Erhalt der gesamten Parzelle als Naturgrünraum heraus) und dem Natur- und Vogelschutzverein Birsfelden (NVVB). Das Hauptaugenmerk auf einheimische Wildsträucher und Bäume ist entscheidend über den Tierreichtum, denn man für die Zukunft der Hecke erwarten möchte. Da nur einheimische Wildsträucher den Tieren ausreichend Nahrung bieten, hat man auf exotische Sträucher verzichtet!
Diese Heckensträucher wurden 1983 angepflanzt
- Pfaffenhütchen (Evonymus europaeus)
- Weissdorn (Crataegus monogyna)
- Schwarzdorn (Prunus spinosa)
- Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
- Liguster (Ligustrum vulgare)
- Hartriegel (Cornus sanguinea)
- Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
- Aschgraue Weide (Salix cinerea)
- Föhre (Pinus sylvestris)
- Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)
- Brombeere (Rubus spec)
- Gemeiner Kreuzdorn (Rhamnus catherticus),
- Faulbaum (Frangula alnus)
- Hagebuche (Carpinus betulus)
Die heutigen Arten sind dokumentiert.
Die aktuellen Artenlisten, sind gerade in Überarbeitung, Stand Okt. 2024
Heutige Bedeutung
Eine Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Distelfink, ja sogar ein Zaunkönig schmettern ihre Liedchen aus dem Gebüsch. Ein Ringeltaubenpärchen gurrt auf einem Baum. Ein Igel sucht sich Unterschlupf. Eine Maus huscht vorbei. Es raschelt und knackt. Viele Sträucher stehen in voller Blütenpracht. An den Früchten der einheimischen Vogelbeere tun sich über verschiedene Vogelarten gütlich. Ebenso verhält es sich bei den Insekten. Am einheimischen Schwarzdorn leben bis zu 200 Insektenarten. So Extensiv genutzte Heckensäume sind echte Paradiese für eine Vielzahl von Wildkräutern. Hier finden zudem Bodenbrüter ungestörte Nistplätze. Käfer benutzen sie zum Überwintern. Wildbienen und Schmetterlinge profitieren vom reichen Blütenangebot und Heuschrecken können sich darin auch dann noch ernähren, wenn die angrenzende artenreiche Blumenwiese beweidet ist.
Charakteristische Pflanzen und Zoologische Bedeutung
Die Pflege der Hecke ist nicht nur notwendig, sie ist auch eine besondere Chance, der Artenvielfalt neue Impulse zu geben. Die fachgerechte Pflege einer Hecke trägt den unterschiedlichen Wachstumsgeschwindigkeiten der Sträucher Rechnung, versucht den Strukturreichtum zu steigern und verbessert dadurch die Lebensbedingungen der typischen Heckenbewohner. Die Sträucher und Bäume sind daher vom Natur- und Vogelschutzverein Birsfelden (NVVB) immer mal wieder zurückgeschnitten worden, oft auch mit der Mithilfe von Schulklassen der Gemeinde Birsfelden. Denen so die Naturvielfalt im unmittelbaren Siedlungsraum näher gebracht werden konnten.
Ökologische Funktionen und Pflege
- Hecken sind Brutraum für Vögel.
- Hecken sind Rastplatz für durchziehende Vögel.
- Hecken sind nicht nur für Vögel ein wichtiger Brutplatz, auch Frösche, Molche nutzen die feuchten Stellen unter den Sträuchern.
- Hecken bieten Schutz vor Feinden.
- Hecken sind Nahrungsraum. Sie bieten Nüsse und Beeren für Säugetiere und Vögel, oder Holz und Blätter für Insekten.
- Um ein möglichst reichhaltiges Nahrungsangebot zu gewährleisten, sollten die Hecken ausschliesslich einheimische, standortgerechte Wildsträucher verwendet werden.
- So sind z.B. Kreuzdorn und Faulbaum Futterpflanzen für die Raupen des Zitronenfalters. Im Winter sind als Nahrungsgäste oft Distelfinken zu beobachten.
- Ein Auslichtungs- oder Rückschnitt alle 1-3 Jahre kann nötig sein, um die Hecke nicht zu hoch werden zu lassen. Wichtig ist, dass die Wildsträucher nicht alle auf der gleichen Höhe abgeschnitten werden, sondern dass schnell wachsende Sträucher stärker und langsam wachsende weniger stark zurückgeschnitten werden! Zudem soll die Hecke im Herbst oder im frühen Frühling – vor der aktiven Zeit der Vögel und Amphibien – und in Etappen zurückgeschnitten werden.
Zusatzinfo:
Vielfältige Krautsaum
Brennesseln – Lebensgrundlage von Schmetterlingen- Der vielfältige Krautsaum zu den Hecken, bildet einen ungestörten Rückzugsort zwischen Gehölzen und artenreichen Blumenwiese.
- An machen Stellen ist die Brennessel reich vertreten. Sie schützt mit ihren schmerzhaften Brennhaaren nicht nur sich selber, sondern auch Lebewesen, die darin zu leben wissen.
Zum Beispiel legen vier Schmetterlingsarten ihre Eier auf der Brennessel ab: Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge, AdmiralundLandkärtchen. Sie sind zur Vermehrung auf Standorte wie diesen angewiesen!
Deshalb sollte bei der Pflege darauf geachten werden mit dem Schnitt abzuwarten bis sich die Schmetterlingsraupen entwickelt haben und als farbenprächtige Schmetterlinge ausgeflogen sind!
Je älter eine Hecke ist, desto wertvoller ist sie für die Tier- und Pflanzenwelt!
- Den Vögeln im Herbst beim Beeren fressen zuschauen: Am schnellsten weg sind oft die Beeren des Schwarzen Holunders.
- In welchem Strauch machen die Vögel am liebsten ein Nest? – Oft ist es ein Dornenstrauch.
- Am meisten Natur beherbergen die Dornensträucher (Schwarz- und Weissdorn, Heckenrose, Kreuzdorn).
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