Trockenmauer, Ast- und Steinhaufen, sowie Wildbienenstruktur
Das Trockenbiotop, die Ruderalfläche auf dem Hügel, enstand aus dem Aushubmaterials des Teiches, die alte Trockenmauer aus dem Abrissmaterial vom ehemaligen Restaurant Sternen, neben der alten Turnhalle. Doch seit 2016 hat sich vieles an beiden wichtigen Lebensraumstypen was getan!
So musste zuerst die Trockenmauer erneuert werden, dann wegen dem Befall der Aleppo-Mohrhirse – ein Neophyte -, die Ruderalfläche.
Nach Fertigstellung beider Lebensräume, wurde noch neu eine Wildbienstruktur angelegt, neben der Trockenmauer. Eine Pflegemassnahme für die bodennistende Wildbienenarten.
Im Frühjahr 2016 wurde die alte Trockenmauer von 1983 zurückgebaut und mit neuen Steinen aufgebaut.
Die Steine der alten und verfallenen Trockenmauer waren nicht mehr geeignet für den Aufbau der Neuen und wurden deshalb verwendet um den Steinhaufen hinter dem Teich zu vergrössern und artenreicher zu machen.
Wir danken ganz herzlich den folgenden Personen und Institutionen für die grosszügige finanzielle Unterstützung bei der Sanierung der Trockenmauer im Frühjahr 2016
Kraftwerk Birsfelden AG Carl Burger Stiftung, Münchenstein Ornithologische Gesellschaft Basel Hedwig Karrer Stiftung der Igelfreunde Baselland Walder Bachmann Stiftung, Basel Margarethe und Rudolf Gsell-Stiftung, Basel Sophie und Karl Binding Stiftung, Basel Fritz und Hannelore Raschdorf, Basel Kommission für Natur- und Landschaftsschutz, Kanton Baselland
Wir daken dem Trockenmauer-Erbauer – Fabian Meyer von der Grünspecht GmbH mit seinem Team für diese tolle Arbeit, sowie dem Werkhof Birsfelden für die vielfältige Unterstützung
Warum braucht es Kleinstrukturen wie Trockenmauer, Ast- und Steinhaufen, sowie Strukturen für Wildbienen überhaupt?
Eidechsen, Molche, vielleicht auch mal Blindschleichen verkriechen sich gerne in den kühlen Spalten. Hummeln und Wildbienen finden Unterschlupf, ebenso Laufkäfer, Spinnen und Asseln. In feuchteren Lagen gedeihen in den Ritzen, wo sich Humus angesammelt hat, auch Farne, Efeu und das Zimbelkraut. An sonnigen, heissen Mauern wachsen verschiedenen Mauerpfeffer. Der Blütenreichtum dieser Pflanzen lockt Insekten und Schmetterlinge an. Die Eidechsen nehmen auf den Steinen gern ein Sonnenbad und legen ihre Eier zwischen die erwärmten Steine, so dass sie dort auf natürliche Weise ausgebrütet werden. Gern wird der Steinhaufen auch als Überwinterungsplatz von verschiedenen Kriechtieren benutzt.
Früher galten sie als unordentlich, heute weiss man: Asthaufen bieten zahlreichen Tieren einen wertvollen Lebensraum.
Asthaufen dienen als Versteck und Sonnenplätze für Reptilien wie Ringelnatter, Mauereidechsen sowie Blindschleichen. Amphibien (Erdkröte, Grasfrosch, Berg- od. Fadenmolch) und Säugetiere wie der Igel, Marder und auch das Hermelin finden darin Rückzugs- und Überwinterungsplätze. Zahlreiche Insekten leben zudem im und vom langsam zerfallenden Holz. Vögel nutzten die Haufen als Sitzwarte oder als Nistplatz.
Die Trockenmauer, Ast- und Steinhaufen überlässt man sich selbst, denn schon kleine Veränderungen und Störungen können diesen sich selbst weiterentwickelnden Lebensraum schnell wieder zerstören. Mit dem Alter werden Trockensteinmauern und Steinhaufen immer reicher, vielfältiger und schöner. Trockensteinmauern und Steinhaufen brauchen wenig Pflege.
Zukunft und Schutzbestrebungen
In der stark bebauten Gemeinde Birsfelden fehlen viele dieser Mikrobiotope.
Kleinstrukturen sind daher überlebenswichtige, naturnahe Lebensraumelemente für zahlreiche Insekten, Amphibien, Reptilien, Vogelarten und Säugetiere. Daher sollten weitere Kleinstrukturen geschaffen werden, auch im Hinblick auf die Vernetzung unter den verschiedenen Lebensräumen (Biotope).
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