121 Vogel- und 23 Libellenarten!

Interview mit Alfred Niffeler, dem Vogelschutzobmann beim Natur- und Vogelschutzverein Birsfelden

Florian: Wie lange gibt es das Biotop bei der Schleuse schon und wer hat es geschaffen?
Alfred Niffeler: Das Biotop an der Schleuse besteht seit 1983. Es wurde damals vom Quartierverein Sternenfeld und dem Natur- und Vogelschutzverein Birsfelden (NVVB) geschaffen und wird vom NVVB bis heute unterhalten.

Das Biotop aus der Luft

Das Biotop aus der Luft (© J. Roth)

Florian: Wie und wie oft pflegt der Natur- und Vogelschutzverein Birsfelden das Biotop? Wieso ist das überhaupt nötig? Regelt da die Natur nicht alles von selbst?
Niffeler: Für die Pflege werden jählich gegen 200 Fronstunden durch engagierte Vereinsmitglieder aufgewendet. Damit die Hecken, welche den Vögeln und Insekten als Schutz- und Futterplätze dienen, genügend Raum bleibt, müssen die Bäume und Sträucher von Zeit zu Zeit zurückgeschnitten werden. Zweimal jährlich mäht ein Biobauer das Gras im Biotop. Nur so kann eine Verbuschung verhindert werden. Um eine Verlandung des Weihers zu verhindern, wird der Weiher im Herbst von wucherenden Wasserpflanzen befreit. Regelmässig wird das Biotop von leeren Flaschen und anderen Abfällen, welche junge Leute nach ihren Saufgelagen hinterlassen, gesäubert. Ja, wir arbeiten sogar mit der Birsfelder Primarschule zusammen, damit die Kinder den Umgang mit der Natur lernen.

Florian: Welche Vögel, Insekten, Amphibien und Pflanzen leben im Biotop? Gibt es auch geschützte Arten?
Niffeler: In den Hecken brüten einheimische Vogelarten wie Amsel, Mönchs- und Klappergrasmücke, Grünfink, Rotkehlchen, Teichrohrsänger, Ringeltaube, Blau- und Kohlmeise. Im Weiher tummeln sich viele Bergmolche, Wasser- und Grasfrösche. Vor allem für den Vogelzug stellt das Biotop ein wichtiger Verweilplatz dar, wo die Vögel vor ihrem Weiterflug in den Süden eine Rast einlegen und die Fettreserven auftanken. Bis dato sind 121 Vogel- und 33 Libellenarten bestimmt worden. Mit einem Dunkellaubsänger (Phylloscopus fuscatus) wurde sogar eine schweizweite Erstbeobachtung festgestellt.

Florian: Wieso brauchen diese Arten Schutz?
Niffeler: All diese Tiere können nur überleben, wenn solch wichtige Lebensräume erhalten bleiben.

 

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